Pflänzchen vorziehen

Projekt HochbeetWo kommen die Tomaten für unsere Nudelsauce her? Wer tut die Paprika in die Plastiktüte und dann ins EDEKA-Regal? Nur noch wenige Kinder wachsen mit einem Nutzgarten am eigenen Haus auf. Daher staunen Sie sehr, wenn man ihnen sagt, dass sie mit ein bisschen Geduld und Gärtnerliebe ihre Pflanzen selber anziehen können – vom gaanz kleinen Samen hin bis zu einer richtig großen Melone. In unserem künftigen InKi-Hochbeet werden wir rote Tomaten, wohlriechende Paprika und saftige Wassermelonen ernten. Zunächst müssen die kleinen Pflänzchen aber noch tüchtig wachsen.

Ein Hochbeet ist ein Garten im Kleinformat und von allen Seiten gut zugänglich. Was für eine Freude, im Vorfrühling die kleinen Pflanzen vorzuziehen! Die InKi-Kinder genießen das Arbeiten mit den Pflänzchen und der Erde mit allen Sinnen – wie gut das riecht! Und wie unterschiedlich sich trockene und nasse Gartenerde anfühlen. Schnell verstehen sie, welchen Sinn diese für die kleinen Sa-men und Pflänzchen hat und dass man sich verantwortungsvoll und jeden Tag um sie kümmern muss. Vergisst man es, wird es schwierig mit einer erfolgreichen Ernte.

Das Projekt Hochbeet entstand auch aufgrund der Mitfinanzierung durch die Eltern auf der Zehn-Jahres-Feier der InKi am 25. August.

Gärtnern fördert die Entwicklung!

Motorik: Beim Pflanzen wird die Feinmotorik der Kinder in hohem Maße geschult. Zunächst muss die Erde bearbeitet werden. Hierbei spielt es keine Rolle, ob dies mit der Hand oder einem dazu geeignetem Werkzeug geschieht. Das Aufnehmen der Samen, ihr Einsetzen und das Bedecken mit Erde fördern und fordern die Fingerfertigkeit – und verlangen ein bisschen Konzentration.

Sinnliche Wahrnehmung: In den ersten drei Lebensjahren entwickeln sich verschiedene Sinne wie Sehen, Hören und Riechen. Durch das Arbeiten im Garten und in der freien Natur sowie den Um-gang mit Naturmaterialien und Grundelementen wie Erde können Kinder ohne Druck in ihrem ei-genen Tempo ihre sinnliche Entwicklung vorantreiben.

Sozial-emotionale Entwicklung: Etwas selbst herstellen, für etwas verantwortlich sein und mit den eigenen Händen etwas Tolles erschaffen, diese Erfahrungen können Flügel verleihen!
Durch das gemeinsame Pflegen und „Erschaffen“ der eigenen Lebensmittel erleben die Kinder ein Gemeinschaftsgefühl, das sowohl die Gruppenstruktur stärkt als auch das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl steigert. Über einen längeren Zeitraum eine Pflanze zu begleiten, sie zu beobach-ten und zu erleben wie sie wächst und gedeiht, verleiht Stärke und Vertrauen in das eigene Kön-nen. Man lernt, dass man mit Engagement und Verantwortung etwas erreichen kann, das einen mit Stolz erfüllt.

Sprachliche Entwicklung: Natürlich wird der ganze Entstehungsprozess sprachlich begleitet. Die verwendeten Materialien, die Samen und die Werkzeuge werden benannt und immer wieder zur Verfügung gestellt. Gemeinsam wird jeder Vorgang besprochen und genauer hinterleuchtet. Die Kinder haben die Möglichkeit sich auszutauschen, gemeinsam Fragen zu stellen und diese zu be-antworten. Der vorhandene Wortschatz wird gezielt erweitert.